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Der EMO-Award 2011 für unser hydraulikfreies Bearbeitungszentrum war das Highlight einer für unser Unternehmen äußerst erfolgreichen EMO 2011. Auf 1.500 m² Standfläche haben sich vom 19. bis 24.09. über 140.000 Fachbesucher aus 100 Ländern über die neuesten GROB-Innovationen informiert. Die EMO hat wieder einmal alle Erwartungen erfüllt und die besten Zukunftsperspektiven für die GROB-WERKE unter Beweis gestellt.

Die Fachzeitschrift MM-Maschinenmarkt zeichnet auf jeder EMO innovative Maschinen- und Komponentenhersteller mit dem EMO-Award aus und würdigt damit spezielle und bemerkenswerte Entwicklungen. Der EMO-Award in der Kategorie „Fräsen”ging dieses Jahr an die GROB-WERKE für ihre innovative Leistung der hydraulikfreien Maschine.

 

Eine Innovation, auf die MM-Maschinenmarkt bereits letztes Jahr aufmerksam wurde und die der MM-Jury jetzt, in ihrer hydraulikfreien Komplexität einen EMO-Award wert war. „Mit der innovativen hydraulikfreien Bearbeitung erfüllen die GROB-WERKE die drei Kern-Beurteilungskriterien in bester Weise”, so MM-Chefredakteur Ken Fouhy in seiner Begründung. „das Bearbeitungszentrum wird durch die fehlende Hydraulik dynamischer und somit in seiner Taktzeit wesentlich schneller.

 

Durch den Wegfall vieler Verbraucher im Hydrauliksektor ist es zweitens wesentlich energieeffizienter und drittens ist es wartungsärmer, da die ganzen hydraulischen Komponenten, wie Dichtungen, Drehverteiler, Schläuche, etc. eliminiert wurden”. Die Bedeutung dieses Awards für die GROB-WERKE sieht der Vorsitzende der GROB-Geschäftsleitung, German Wankmiller im komplexen Wettbewerbsumfeld: „Die Beareitungszentren sind hier auf der Messe dominant vertreten. Ein Marktsegment, das von Japanern, Koreanern, Chinesen aber auch von Amerikanern hart umkämpft ist. Und gerade in dieser Kategorie den Award zu gewinnen, ist für unser Unternehmen eine besondere Ehre”.

 

EMO Hannover - für GROB eine Reise wert

Die Stimmung auf der Messe war ausgezeichnet. Die Einschätzung unserer wesentlichen Kunden über die weitere Entwicklung der Märkte und des Maschinenbedarfs für Projekte in Europa, den USA und auch in China ist äußerst positiv. Es gibt Projekte in einer Größenordnung, die Jahre zuvor nie vorstellbar waren. German Wankmiller zieht nach der EMO ein äußerst erfolgreiches Resümee und blickt für die GROB-WERKE in eine erwartungsvolle Zukunft.

 

Was ist der Hintergrund des aktuellen historischen Nachfragehochs im Werkzeugmaschinenbau?

German Wankmiller: Die Umstellung der Automobilindustrie auf wesentlich effizientere Motoren ist der Hauptgrund für diese Entwicklung. Eine Entwicklung, die von der Automobilindustrie vorangetrieben wird mit dem Ziel, die Verbrennungsmotoren auf Hybridanteile zu adaptieren. Auch getriebeseitig laufen Entwicklungen, die zur Spriteinsparungen führen. So ist derzeit praktisch jeder Hersteller, der im ersten Schritt einen effizienteren Verbrennungsmotor auf den Markt bringt, gezwungen, auch ein effizienteres und besseres Getriebe zu bauen.

 

Bei Volkswagen ist das zum Beispiel das Doppelkupplungsgetriebe oder bei den Premiumherstellern ein Sieben- oder Acht-Gang-Getriebe, das durch seine Abstufung ein optimales Drehmoment erzeugen kann. Darüber hinaus steht uns jetzt bei Rahmen- und Strukturteilen eine Umstellung von etwa Stahl/Schweißteilen oder schweren Graugussteilen auf Leichtbauwerkstoffe wie zum Beispiel Aluminium, Titan oder Kohlefaserstoffe bevor. Eine Umstellung, auf die wir uns zukünftig ausrichten, um bei diesen Rahmenstrukturteilen mit unserem Maschinenprogramm einen gewissen Marktanteil abschöpfen zu können.

 

Wird damit der komplette Maschinenpark der Automobilindustrie ersetzt um die neuen Aggregate oder neuen Karosserieteile bauen zu können?

G.W. Praktisch ja. Nicht zuletzt auch um die Flexibilität der Anlagen zu erhöhen. Frühere Anlagen, die in sieben oder acht Jahren ein und dasselbe Werkstück oder in Abwandlung ein Derivat produziert haben, die gibt es nicht mehr. Die Automobilindustrie plant mit ihren Produktionsanlagen von einem bis zum nächsten Jahr. Heutzutage müssen die Anlagen in der Aufnahme der Werkstücke, im Arbeitsraum und in der Spanntechnik so flexibel sein, dass sie heute einen Drei-, morgen einen Vier- und übermorgen ein Sechs-Zylindermotor fertigen kann.

 

Sowohl in Grauguss wie auch Aluminium. Und für dieses Ziel arbeiten wir mit der Automobilindustrie Spannkonzepte aus, die es in dieser Form noch nicht gab. Spannkonzepte, die erstens preiswert, zweitens flexibel und drittens in der Anwendung für verschiedene Werkstücke ausgelegt sind. Wir wissen aus Gesprächen mit der Automobilindustrie, dass es in den nächsten drei Jahren eine relativ hohe Investitionsphase von neuen Maschinen geben wird. Danach folgt eine gewisse Sättigung und dann werden wir mit einem erhöhten Bedarf an Umbauten konfrontiert werden, sodass die nächste Motoren-Generation, die in etwa drei Jahren kommen wird, auf diesen flexiblen Anlagen produziert werden kann.

 

Wie können die Maschinenbauer dieser Entwicklung gerecht werden? Wie sehen die GROB-Konzepte aus?

G.W. Grundsätzlich sind die deutschen Maschinenbauer für die von der Automobilindustrie geforderten Prozessoptimierungen gewappnet. Und trotzdem befinden wir uns bei GROB in einer besonders starken Position, weil wir seit Jahren an Verbesserungen im Bearbeitungs- und Produktionsprozess in unserer eigenen Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung gearbeitet haben. So steht bei GROB eine große Ingenieursmannschaft parat, die sich mit den Themen Werkzeugtechnologie, Prozesse und Automation befasst. Andere Unternehmen sind da im Nachteil, weil die sich darauf verlassen haben, dass es am Markt spezialisierte Lieferanten gibt. Lieferanten für Vorrichtungen, Spannmittel und Beladesysteme, die nicht spezifisch auf die Automobilindustrie fokussiert sind, wie die GROB-WERKE.

 

Wie schätzen Sie die Zukunft der neuen (asiatischen) Märkte ein?

G.W. Ich freue mich über die Chancen, die wir als deutsche Maschinenhersteller in Asien zukünftig haben werden. Mit unserer Zuverlässigkeit, Termintreue und exzellenten Qualität brauchen wir keine Angst vor der weiteren Entwicklung haben. Unsere Chancen in Asien sind allein schon deswegen bedeutend, da die deutsche Automobilindustrie hier ihre Hauptabsatzchancen sieht und wir im Zuge dieser Entwicklung unsere Maschinenanlagen in diesen Markt einbringen können. Ein gewisses Risiko liegt allerdings in der Qualifikation der örtlichen Arbeitskräfte. Im asiatischen Raum fehlen häufig die Qualifikationen für unsere hochtechnischen Maschinen. So müssen wir in Sachen Ausbildung und Schulung ganz andere Wege gehen als bisher. In diesen Märkten bedarf es einer wesentlich größeren Anstrengung, die Maschinenbediener und Instandhaltungstechniker unserer Kunden im Vorfeld zu schulen.